LANGENHAGEN. Eine musikalische Reise „Von Insel zu Insel“ hatte das Blasorchester vorbereitet: Es nahm seine Besucher am Sonntagabend im Maritim Airport Hotel mit auf große Fahrt. Im fast ausverkauften Saal erlebten die Zuhörer eine unterhaltsame Tour durch das anspruchsvolle Repertoire des Ensembles unter der Leitung von Kai Philipps. Die Musiker und Ihre Gäste stoppten immer wieder auf unterschiedlichen Inseln, das ließ sich vorab schon von wegen des Titels des Programms erahnen. Eine Station: die Gefängnisinsel Alcatraz mit „The Rock“. Mit seinen rockigen Rhythmen begeisterte das Ensemble nicht nur die jüngeren Besucher, sondern auch jene, die dem Orchester schon seit Jahren oder gar Jahrzehnten die Treue halten. Großen Beifall gab es auch für ein sehr launiges Arrangement für die bekannte Melodie von Miss Marple – und für einen Auftritt, der das Publikum mit Orgelklängen und singenden Mönchen in die Welt des Glöckners von Notre Dame führte. Glänzend und anrührend dabei Corinna Fiedler mit dem Song „God Help The Outcast“. Ein Glücksfall für alle Beteiligten. Viel Zeit zum Luftholen blieb nach diesem Auftritt kurz vor der Pause weder den etwa 50 Musikern noch den Zuhörern. Frank Marpoder holte die Blues Brothers an den Flughafen, mit einem Soul-Medley und dem Versuch, die Besucher zum Mitsingen zu bewegen. Nach einem anfangs verhaltenen Start konnte Marpoder schließlich doch auf einen vielstimmigen Backgroundchor setzen – der sich anschließend in der Pause mit Sekt und Selters, Kaffee und Keksen stärkte. Auffallend bei diesem Konzert: Immer wieder setzte das Ensemble auf stimmungsvolle Effekte, mit Licht, mit Bildern oder besonderen Arrangements. Das gilt für das von Fiedler gesungene Lied „Halleluja“ ebenso wie das in einer anspruchsvollen Bearbeitung dargebotene Stück „Pirates of the Caribbean“ und der Xylofon-Evergreen „Zirkus Renz“ - mit einem glänzend aufgelegten Thorsten Seibert als Solisten. Mehr als zwei Stunden dauerte die musikalische Reise von Insel zu Insel. Die Rückkehr in den Langenhagener Alltag dürfte so manchem Zuhörer nach dem Genuss für Ohr und Auge schwergefallen sein. Eben wie bei einer richtigen Urlaubsreise, aus der man entspannt zurückkehrt.